Ist Jamaika noch ein Geheimtipp?
Jamaika ist ein Land, das jeder ohne langes Nachdenken auf der Weltkarte einordnen kann – im Gegensatz zu Belize oder Guatemala, wo man zuerst GoogleMaps befragen muss, wo genau sich diese Länder befinden. Und obwohl Belize und Guatemala unbekannt klingen, ist der Backpacker-Tourismus weit entwickelt.
Junges Backpacker-Land
Das ist in Jamaika überraschenderweise nicht der Fall. Für den Backpacker-Tourismus ist das Land vergleichsweise gering erschlossen. Viele der wenigen Hostels haben erst in den letzten Jahren geöffnet und ziehen die Backpacker magisch an, so dass man sich regelmäßig ohne Verabredung an anderen Orten wieder sieht.
In Montego Bay oder Ocho Rios sieht das anders aus. Pauschalurlauber regieren dort. Wenn man aber Jamaika individuell bereist, fühlt man sich oft wie ein Entdecker, der unbekanntes Terrain betritt.
Budget
Ein möglicher Grund dafür, warum Jamaika bisher nicht ganz oben auf den Wunschlisten vieler Backpacker steht, könnten die vergleichsweise hohen Übernachtungskosten sein. Kann man sich in Guatemala z.B. in einem Dorm für 5 Euro pro Nacht einmieten, sind es in Jamaika 15 Euro.
Land für Vegetarier
Ital-Food – abgeleitet von „vital“, was so viel bedeutet wie unprozessiertes Essen, wird überall angeboten. Vegetarische Alternativen sind auf jeder Speisekarte vertreten und keiner wird fragen, wenn man sagt, man sei Vegetarier, ob man dann trotzdem Huhn esse.
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann man zuverlässig von A nach B reisen. Auch wenn es oft sehr eng und voll ist, kommt man kostengünstig an sein Ziel. Fährt kein Mini-Bus, dann gibt es meist ein Taxi, was man sich mit anderen teilt.
Kleine Insel mit vielen Buchten…
Jamaika erstreckt sich über eine Länge von 235km und eine Breite, die zwischen 35 bis 82km variiert. Wie eine Insel es nun mal mit sich bringt, hat Jamaika viele Strände, die oft eher kleinere Buchten als riesige Strände sind. Man muss nicht zwei Mal an den selben Strand.
…und Bergen
Für Bergliebhaber bietet Jamaika die Blue Mountains, deren höchsten Gipfel man in 4 bis 6 Stunden bei einer Mitternachtswanderung erklimmen und im Morgengrauen den Sonnenaufgang bewundern kann.
Wasserfälle
In der Nähe von Port Antonio gibt es die beeindruckenden Reach-Falls, die auch für die Reisenden noch ein Erlebnis sind, die schon unzählige Wasserfälle gesehen haben. In Badebekleidung klettert man von Pool zu Pool, lässt sich in den Stromschnellen treiben und kann von den Klippen in das erfrischende Wasser springen. P.S. Die inoffizielle Tour mit einem Local-Guide, die am Ende des Wasserfalles beginnt, ist die deutlich bessere.
Die Menschen
Engergiegeladen, dynamisch, fröhlich, offen, begeistert und engergiegeladen. Manchmal mellow. Aber immer mit einem Lächeln und positiver Stimmung. Auch wenn ich nicht immer alles verstanden habe und unfassbare Geschichten hörte (es gibt jemanden, der einen Baby-Hai zum Vegetarier umerziehen wollte) – die Fröhlichkeit und Energie der Jamaikaner ist ansteckend.
Wassersport
Im Randgebiet von Kingston gibt es ein Surfschule mit Surfcamp, genauer gesagt am Bull’s Bay. Auch an dem Strand von Boston Bay, in der Nähe von Port Antonio, kann man surfen gehen.
Bob Marley
Und nicht zu vergessen – will man etwas mehr über die Wiege des Reggae und die Stationen von Bob Marley erfahren, sein Geburtshaus sehen und sich ein Bild von Trenchtown machen – dann geht das nur in Jamaika.
Günstige Flüge
Mit Condor kann man bei guten Angeboten bereits für 200€ nach Montego Bay einfliegen.
Cannabis
Und für die, die wegen des grünen Krauts auf die Insel fliegen – die werden die Preise sicherlich erfreuen.
Fazit & Tipps
Berge, Strand, Wassersport. Jamaika lohnt sich für zwei bis drei Wochen. Dabei sollte man auf jeden Fall:
- ein Auto mieten und die Insel erkunden
- die Lebensstationen von Bob Marley abfahren
- die Reach-Falls, die Wasserfälle in der Nähe von Port Antonio erwandern
- mit den Leuchtalgen in der Nähe von Echo Rios nachtschwimmen
- und den 63%igen Jamaika-Rum probieren.
Danach geht es auf die nächste karibische Insel, die nicht weit entfernt liegt aber mit einer völlig anderen Kultur aufwartet.
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