Wie alles begann
Meine erste echte längere Reise liegt mehr als 15 Jahre zurück. 2001 bin ich mit dem Rucksack in Guatemala und Honduras unterwegs gewesen. Unerwartet allein, weil meine Reisebegleitung ein paar Tage vor Abflug abgesagt hat. Ich könnte jetzt sagen, damit hat alles angefangen – aber wahrscheinlich haben den Grundstein für meine Reisefreude meine Eltern gelegt, die uns mehrmals jährlich an andere Orte dieses wunderbaren Planeten entführt haben.
Die Begeisterung fürs Backpacking wuchs aber definitiv durch die Reise in Guatemala. Obwohl ich niemanden kannte, nicht viel über das Land wusste, waren die sieben Wochen ein Traum: Vulkanbesteigung, Spanischlernen, bei einer indigenen Familie leben, an karibischen Stränden Sonne tanken und, was jede Reise so besonders macht: Menschen aus aller Welt kennenlernen, mit denen man Jahre später noch Kontakt hat und befreundet ist.
Jetzt, viele viele Reiseländer, Reisejahre und Reisegespräche später, in denen gerade bei Urlaubern, die überlegen zu Reisenden zu werden, ähnliche Fragen auftauchen, stelle ich ein paar Tipps zusammen, die im Laufe der Jahre mein Reisen und meine Reisplanung geändert haben.
1. One-way-tickets
Wenn ich die Freiheit habe und es keinen festen Zeitpunkt gibt, an dem ich zurückreisen muss, dann buche ich mittlerweile nur One-Way-Tickets.
Das gibt mir die Freiheit, meine Pläne unterwegs nach Belieben zu ändern und die Reiseroute je nach neuem Input anzupassen. Mit Skyscanner und flugsupermarkt.de findest sich fast immer kurzfristig eine gute und günstige Flugverbindung.
2. Ein paar Ideen aber keinen Plan
Im Alltag ist vieles durchgetaktet und manche Verabredungen und Termine stehen Wochen vorher fest. Ich habe auf Reisen mittlerweile keinen festen Reiseplan mehr sondern entscheide jeden Tag neu. Außerdem erfährt man oft von anderen Reisenden, was besonders schön ist und was man eher auslassen kann.
Ich bleibe länger an Orten, die mir gefallen, reise schneller ab, wenn es mir nicht gefällt, lasse mich mitreißen, wenn ich zufällig etwas entdecke und ändere die Route.
3. Du musst nicht alles sehen
Mit jedem Land, das ich besucht habe, wird meine Liste dessen, was ich noch sehen und machen möchte, nicht kürzer sondern länger. Meist erfährt man von anderen Reisenden, was sie gesehen haben, welche Erlebnisse sie hatten, an kleinen unbekannten Orten und hat nicht mehr die Zeit, dorthin zu fahren. Mit anderen Worten: man sieht nie alles und man muss auch nicht alles sehen, nur weil es im Reisführer steht oder in irgendeiner Must-see-Liste. Mach, worauf du Lust hast, genieß das, wo du bist und habe Spaß mit den Menschen, die du triffst.
4. Auf den zweiten Blick
Manchmal ist die Ankunft im neuen Land oder im neuen Hostel ernüchternd und am liebsten würde man sofort ab- oder weiterreisen. Aber Geduld! Meist sieht am nächsten Tag die Welt schon wieder ganz anders aus. Frag dich, woran es liegt, dass du gerade unzufrieden bist. Müde? Jetlag? Hunger? Heimweh? Liebeskummer? Krank?
Ich gebe solchen Orten, außer sie sind eine Totalkatastrophe, einen Tag Zeit. Und in der Regel bin ich jedes Mal positiv überrascht wurden.
5. Mit sich allein sein können
Gerade auf längeren Reisen gibt es Phasen, in denen man allein ist – wobei es in der Backpackerwelt oft schwerer ist allein zu sein als neue Leute kennenzulernen.
Für die Solo-Phasen: pack Dir ein gutes Buch ein, gute Musik und ein Reisetagebuch. Hör Musik und erinner dich an die schönen Erlebnisse und die tollen Menschen, die du getroffen hast und mach dir ein paar Notizen, damit du dich später daran erinnern kannst. Ruckzuck sind Stunden verflogen und die nächste Reisebekanntschaft sitzt neben dir und ihr schmiedet Pläne.
6. Stay with Locals- talk to Locals
Irgendwann hat man fast alle Wasserfälle, Kirchen, Nationalparks und Strände gesehen. Vielleicht nicht alle aber es wiederholt sich ein bisschen. Was sich nicht wiederholt ist ein Einblick in das echte Leben der Menschen vor Ort. Wenn du die Möglichkeit hast, übernachte bei Einheimischen, z.B. über AirBnB. So erlebt man ein Land noch einmal anders und es gibt immer gute Insidertipps.
7. Lerne ein paar Worte der Landessprache
Je nachdem, wie viel Zeit du in deinem Reiseland verbringst, lohnt es sich die Sprache oder ein paar Worte der Landessprache zu lernen. Das öffnet Türen und ist oft Anlass für witzige Situationen.
8. Weniger einpacken
Meist packt man viel zu viel ein und gerade wenn man alle paar Tage den Ort wechselt, wird das Rucksackpacken anstrengend, wenn man jedes Mal alles unter enormen Kraftaufwand „reinstopfen“ muss. Deswegen: Weniger ist mehr. Du kannst in der Regel unterwegs jederzeit noch ein T-Shirt nachkaufen.
Mehr zum Packen gibt es in den Tipps zum Packen und zur Rucksackwahl.
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