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Surftipps für Anfänger: An der Leine Gefühle entwickeln

Surfen beginnt am Strand

Surfen ist ein Traum für viele, ein Sehnsuchtssport, immer verbunden mit Traumstränden, Sonnenschein und dem Gefühl von Freiheit. Surfen sieht leicht aus. Ein Brett nehmen, ab in die Wellen und los geht es. Schon fährst Du die Wellen auf und ab – eben genau so, wie man es immer sieht.
Nur leider ist es nicht ganz so leicht. Surfen ist eine Extremsportart und nicht nur deswegen gibt es ein paar Techniken und Sicherheitsregeln, die jeder Surfanfänger kennen sollte – zum Selbstschutz und zum Schutz der Anderen kommen hier die Surftipps für Anfänger.

Niemals ohne

Wenn Du das erste Mal surfen gehst, leih Dir als blutiger Anfänger nicht einfach ein Brett und stürz Dich ins Wasser sondern lass Dir zumindest die grundlegende Technik und die Besonderheiten des Surfspots erklären. Dazu gehört z.B.:

  • wie und wo genau Du auf dem Board liegst,
  • wo Du Deine Hände ablegst,
  • wie Du im Wasser paddelst,
  • wann der richtige Zeitpunkt zum Aufstehen kommt,
  • wie genau man aufsteht, um nicht gleich wieder vom Brett zu fallen.
  • wo sind eventuell Steine im Wasser,
  • gibt es Besonderheiten zur Strömung und
  • welcher Bereich ist der beste für Surf-Anfänger?
Surftipps für Anfänger Surfen lernen Was ist wichtig
Nie ohne Leine – sonst ist das Brett weg.

Safety first!

Ganz elementar sind die Sicherheitstipps, die nicht jeder (selbsterklärte) Surflehrer vor dem ersten Besuch im Wasser weiter gibt.

Immer schön an der Leine! Niemals, aber wirklich niemals, darfst Du ohne Deine Leash (die Leine, die Dich und das Surfbrett verbindet) ins Wasser. Zum einen ist es Deine Rettungsleine. Zum anderen wird ein Surfbrett zu einem richtigen Geschoss, dass andere verletzen kann.

Abstand halten! Als Faustregel gilt: Länge Deines Surfbretts + Länge Deiner Leash und das ganze mal zwei – denn die Surfer rechts und links neben Dir brauchen genauso viel Platz, wenn sie vom Brett fallen und das Brett von den Wellen weiter gejagt wird.

Das Surfbrett NIE parallel zu den Wellen führen sondern immer mit der Spitze des Surfbretts zu den Wellen bzw. wenn Du auf eine Welle wartest natürlich mit der Spitze zum Strand.

Wenn Du vom Brett fällst, und Du wirst vom Brett fallen, sofort die Arme zum Schutz des Kopfes nutzen. Einen Arm dabei schützend über die Nase legen, so dass Deine Hand auf dem Hinterkopf ruht und den anderen Arm quer über den Kopf legen, so dass die rechte Hand auf dem linken Ohr ruht. So sind Nase und Kopf vor dem Brett geschützt.

Nicht vom Brett springen: Du hast eine Welle erwischt und – oh welch Ärger – ein anderer Surfer ist vor Dir, genau in Deinem Weg. Als Anfänger wirst Du Dein Brett nicht an ihm vorbeisteuern können. Natürliche Reaktion: Du springst vom Brett. Und genau das ist falsch. Denn so wird Dein Brett nicht gebremst sondern rast erst recht auf die andere Person zu.
Richtig ist, dass Du Dich wieder auf Dein Brett setzt oder kniest, möglichst weit ans Ende – so bremst Du Dein Brett und es wird nicht zur Schusswaffe, die am Kopf des anderen Surfers gestoppt wird.

Tauch‘ ab! Wenn nun ein anderer Surfer auf Dich zurast und nicht ausweicht, und Du es auch nicht rechtzeitig aus der Bahn schaffst, dann tauche unter und schwimm aus der Gefahrenzone.

Nicht einwickeln (lassen): Du bist vom Brett gefallen und willst Dein Brett wieder zu Dir ziehen. Dazu ziehst Du es an der Leash zu Dir zurück. Wickle aber niemals die Leash um einen Finger, um Deinen Arm oder Handgelenk. Das Meer ist unberechenbar. Eine Welle genügt, um Dir das Brett wegzureißen und um schlimmsten Fall Deinen Finger gleich mit.

Nicht aus den Augen lassen: Egal ob Du Dein Brett ins Wasser schiebst, auf eine Welle wartest oder aus dem Wasser raus willst – lass den Blick nicht von den Wellen und behalte immer Dein Brett im Auge.

Vorne und Mitte sind besser als Hinten: Wenn Du Dein Brett im Wasser führst, in Richtung der Wellen und durch die Wellen, dann führe es neben Dir. Am besten legst Du dazu Deinen Arm auf das Brett, ab der Mitte des Brettes – besser noch weiter vorn, damit Dir durch die Hebelwirkung und die Wellenkraft das Brett nicht um die Ohren fliegt.

Such Dir einen Fixpunkt: Wenn Du im Wasser bist, dann schau an Land und such Dir einen Fixpunkt, der direkt vor Dir liegt. Das kann ein Baum, ein Haus oder irgendetwas sein. Dieser Punkt ist Deine Orientierung dafür, ob Du abtreibst. Denn wer will schon am Ende der Surf-Session in einer anderen Stadt ankommen?

Ab ins Wasser: Gefühle entwickeln

Jetzt geht es zuerst darum ein Gefühl für die Wellen und das Surfbrett zu entwickeln und Deine Balance im Liegen zu finden, so dass das Brett nicht gleich umkippt. Wenn Du nun endlich nach all den Erklärungen ins Wasser gehst, bleib im flachen Bereich, da wo Du noch stehen kannst. Je nach Surfspot wirst Du da beginnen, wo die Wellen schon gebrochen sind, im sogenannten Weißwasser, und wo die Wellen weniger Kraft haben oder Du beginnst Du im grünen Wasser, wenn die Wellen klein sind.

Und dann ist es auch bald so weit – Du nimmst Deine erste Welle.

Falls Du wissen möchtest, warum ich mir fast den Hals gebrochen habe, als ich das erste Mal surfen gegangen bin, findest Du das hier: Mein erstes Mal surfen

Wenn du nach Urlaubs- und Surfbüchern suchst, gibt es in Surfbüche: Für die Sehnsucht nach Wellen interessante und tolle Buchtipps.

About the author

Anica

Hallo und willkommen auf just-not-enough-time. Ich bin Anica und teile hier meine Reiseerfahrungen und –empfehlungen.
Seit über 15 Jahren backpacke ich durch die Welt und es ist kein Ende in Sicht.
Wenn ich nicht reisen kann, dann probiere ich neue Dinge aus und schreibe darüber.

2 Comments

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  • Sehr cooler Beitrag. Gerade als Anfänger :)

    ich bin vor kurzem mit dem Surfen in Nicaragua angefangen und es ist echt super schwierig als Anfänger sein Gewicht zu halten. Zuerst kamen die Trockenübungen am Strand und danach haben wir Gleichgewichtsübungen auf kleinen Wellen gemacht. Aber was man alles beachten muss und man die komplette Motorik drauf hat, dauert es etwas :D Es macht mir unheimlich viel Spaß aber auch extrem Müde.

    Toller Beitrag! Wenn ich wieder an einem Ort bin wo man surfen kann, kann ich auf deiner Seite wieder vorbeischauen :)

    • Lieben Dank, Saskia ?

      ich finde Surfen ist wie Laufen lernen bei Kindern – das dauert auch Monate und braucht tägliches Üben, bis man nicht mehr nach ein paar Metern hinfällt bzw. nicht mehr vom Brett fällt, endlich ins Line-Up kann und ein kleines Brett die Wellen hoch und runter steuern kann. Anstrengend – aber macht auch unendlich viel Spaß.