Dominikanische Republik

Liebeserklärung an DR

Dominikanische Republik
Dominikanische Republik

Vor vielen Jahren hatte ich das große Glück dem Winter in Deutschland zu entkommen, weil uns unsere Eltern zu Weihnachten in die Dominikanische Republik entführt haben, zu den schneeweißen Sandstränden und dem türkisblauen Wasser, in ein All-Inclusive-Hotel in Punta Cana. Mein Backpacker-Herz rumorte damals leise aber die Freude über die Pause von der dunklen und kalten Jahreszeit triumphierte.

Security vor dem Hotel

Es waren herrliche zwei Wochen, in denen wir den Strand nur für zwei Ausflüge ins Umland verlassen haben, natürlich vom Hotel organisiert. Alles andere ist zu gefährlich, wird den Pauschaltouristen allein durch die bloße Anwesenheit von Security vor dem Hotel suggeriert. Außerdem gibt es keinen triftigen Grund sich außerhalb aufzuhalten, da alles im Paketpreis inkludiert ist, was wiederum zur Folge hat, das sich kaum Infrastruktur in Form von Bars, Restaurants, Cafés rund um die Hotels befindet. Zudem ist Punta Cana durch die Ressorts künstlich gewachsen, so dass es wenig dominikanisches Leben zu beobachten gibt. Seitdem war die DR für mich nicht mehr als Hotelburgen, wundervoller Strand, türkisblaues Meer, tropischer Regenwald und eine Kakaofarm.

Ein kleines Land zum Surfen

Vor über einem Jahr musste ich schnell entscheiden, wo ich zwei Wochen Urlaub im November verbringen kann. Erschöpft von zehn anstrengenden Arbeitsmonaten habe ich nach einem Land gesucht, das klein ist, wo es wenig zu sehen gibt, so dass ich nicht in Versuchung komme von einem Ort zum nächsten zu reisen. Und ich wollte surfen. Meine Wahl fiel auf die Dominikanische Republik und Cabarete. Da ich in Punta Cana eingeflogen bin – Condor hatte einen unschlagbaren Deal von 460€ Direktflug hin und zurück – musste ich gezwungenermaßen entdecken, wie viel mehr als Hotelburg und Kakaoplantage es gibt, da Cabarete an der Nordküste liegt und die Anreise von Punta Cana mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mehr als 8 Stunden dauert – entweder über Santo Domingo oder über Samana. Ich bin beide Routen abgefahren, eine auf dem Hinweg, die andere auf dem Rückweg.

Mehr als Hotelburgen

Liebe DR, ich weiß nun, Du bist so viel mehr als das All-Inklusive-Karibik-Ressortimage, dass leider dominiert. Du hast den höchsten Berg in der Karibik, im März sind Wale in der Bucht vor Samana, Du bist ein Wassersportparadies für Surfer aller Art, für Taucher, Segler und Schnorchler.

Du hast kleine Orte mit individuellen Hostels und Hotels. Du hast einsame Strände und Buchten, an denen nicht eine einzige Plastikliege steht. Du hast wunderschöne Flüsse, Wasserfälle, Nationalparks und Cenoten, diese beindruckenden Frischwasserhöhlen.

Du bist das Heimatland von ausgezeichneten Rumsorten (Barcelo und Brugal) und von Mamajuana, das angeblich alles heilen kann – und dazu gut schmeckt. Die Mango- und Melonen-Daiquiries vermisse ich sehr.

Du hast Bachata erfunden und uns den König des Bachata Romeo Santos geschickt.

Sicherheit

Ich habe mich immer sicher gefühlt. Es war einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch das Land zu reisen. Wenn ich mal nicht wusste, wie es weiter geht, hat sofort jemand geholfen. Ich hatte einen der besten Sonntagabende bei dem allsonntaglichen Live-Konzerten in Las Ruinas in Santo Domingo, habe gelernt, dass es auch in Santo Domingo ein China-Town gibt.

Spanisch

Dein Spanisch ist teilweise schwer zu verstehen und manchmal saß ich neben einem Taxifahrer, der viel erzählte, von dem ich fast nichts verstand. Das war aber nicht wichtig. Das Knattern der Moto-Taxis, die einem hinterherpfeifen, fehlt mir auch ein wenig. Es gibt in der Sommerhitze kaum etwas, dass sich freier anfühlt, als auf einem Moto in Shorts zu sitzen und die warme Fahrtluft zu fühlen – auch wenn Helmpflicht sicher eine gute Idee wäre.

Liebe DR, ich weiß es nun besser! Du bist eines meiner liebsten Reise-Länder und ich bin froh, dass ich so viel Zeit bei Dir verbringen konnte und es sicher bald wieder tun werde. Te quiero mucho.

About the author

Anica

Hallo und willkommen auf just-not-enough-time. Ich bin Anica und teile hier meine Reiseerfahrungen und –empfehlungen.
Seit über 15 Jahren backpacke ich durch die Welt und es ist kein Ende in Sicht.
Wenn ich nicht reisen kann, dann probiere ich neue Dinge aus und schreibe darüber.

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